Jahrestagung 2018 Hamm

Thematisch drehte sich die Jahrestagung des Katholischen Medienverbandes vom 19. – 21.6.2018 in Hamm um die Frage nach dem Wandel des Religiösen in unserer Gesellschaft – und wie die Mitgliedsunternehmen darauf reagieren müssen. Der Vorsitzende, Ulrich Peters, nannte die konfessionellen Medienhäuser dabei "Laboratorien", in denen mit Ideenreichtum und unternehmerischer Fantasie mit neuen Formaten experimentiert werden müsse. Davon könne letztlich auch die klassische Verkündigung der Kirche profitieren, deren Bindekraft und Relevanz derzeit in atemberaubenden Tempo abnehme. Gefragt sei heute weniger eine Lehre, die als abstrakt und blutleer empfunden werde, sondern "ein tieferes Wissen vom Leben".

Religionswissenschaftler Michael Blume, der über die Rolle der Medien in der Geschichte der Religionen referierte, zog das Fazit, dass sich die augenblickliche mediale Revolution massiv auf die Religionen auswirke. Der Siegeszug der elektronischen („tertiären“) Medien, werde dazu führen, dass „gefühlte Wahrheiten“ zunehmend an Bedeutung gewinnen. Pastor Hendrik Drüing aus Münster zeigte auf, wie man in der Jugendkirche „Effata“ junge Menschen – unter anderem durch den Einsatz elektronischer Medien – mit religiösen Angeboten noch erreichen kann. Dabei seien auch nicht konfessionell gebundene Jugendliche erreichbar, etwa bei existentiellen Fragen wie der Trauerbegleitung, wenn man nicht hinterher „mit Jesus um die Ecke“ komme. Auf dem anschließenden Podium entwickelte sich ein munteres Gespräch, bei dem klar wurde, dass die Entwicklungen und Herausforderungen, vor denen sowohl Kirche als auch (konfessionelle) Medien stehen, noch nicht einmal ansatzweise in allen Details ausgelotet werden können, dass es aber keinen Grund gibt, ängstlich zu sein, sondern es sich empfehle, der Zukunft zuversichtlich und mit Lust am Neuen entgegen zu gehen.

Dazu hatte bereits der Oberbürgermeister von Hamm, Thomas Hunsteger-Petermann, in seinem Grußwort aufgerufen. Er betonte, dass wir Katholiken uns nicht verstecken sollten, sondern in dem öffentlichen Konzert der Stimmen, selbstbewusst für unsere Werte und unseren Glauben einstehen sollten.

Ein wichtiger Punkt auf der Jahrestagung waren die Konferenzssitzungen. In der Buchhändler- und in der Zeitschriftenverleger-Kammer standen Neuwahlen für den Vorstand an. Bei den Zeitschriftenverlegern wurde Annette Peters, Geschäftsführerin des Paulinus Verlags in Trier, als Sprecherin in den Vorstand gewählt. Als Nachrücker fiel die Wahl auf Arne Biemann, Geschäftsführer des Badenia Verlags, Karlsruhe. Stellvertretender Sprecher bleibt Marco Fraleoni. Annette Peters stand als Nachrückerin bereits als Kandidatin für dieses Amt zur Verfügung. Gegenkandidaten gab es in beiden Fällen keine. Der bisherige Sprecher, Michael Bachem, verabschiedet sich Ende Juni in den Ruhestand und schied deshalb aus dem Vorstand aus. Er wird aber projektweise für die Mitarbeit im Verband zur Verfügung stehen.

Die Buchhändlerkammer entsandte Ulrich Glatz, Leiter des Bereichs ECommerce beim Sankt Michaelsbund in München, in den Vorstand. Die Posten des Stellvertreters und des Nachrückers bleiben mangels Kandidaten unbesetzt. Ulrich Glatz war bereits gewählter Nachrücker. Die bisherige Sprecherin, Carola Stein, hat die Arbeitsstelle gewechselt und gehört damit keinem Mitgliedsunternehmen mehr an. Sie hatte bislang den Klosterladen der Abtei Meschede geleitet und arbeitet zukünftig als Produktmanagerin beim Gütersloher Verlagshaus, das zur Randomhouse Gruppe gehört. Matthias Wilken, bisher stellvertretender Sprecher, schied aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen aus dem Vorstand aus.

Ulrich Peters wies entsprechend in der Mitgliederversammlung darauf hin, dass der Umstand, dass immer weniger Bereitschaft für das ehrenamtliche Engagement erkennbar ist, besorgniserregend sei. Das betreffe nicht nur den KM., sondern sei eine in allen Bereichen spürbare Tendenz. Er plädierte an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Mitgliedsunternehmen, sich zu engagieren, da es gerade in schwierigen Zeiten wichtig sei, zusammen zu stehen, gute Ideen und Energien zu bündeln, und nicht in Einzelkämpfertum zu verfallen.

Ein herzlicher Dank geht an den Liborius Verlag, der uns anlässlich des 120jährigen Firmenjubiläums nach Hamm eingeladen und das Rahmenprogramm organisiert hatte. Unter anderem wird uns die Bootsfahrt auf dem Datteln-Hamm-Kanal in Erinnerung bleiben, wo wir bei beschwingten Klängen einer Liveband den Tag ausklingen lassen konnten.

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